Rollen, Prozesse & Skills – wie Arbeit sich mit KI verändert.
Arbeitswelt & New Work
New Work
Konzept für die moderne Arbeitswelt (ursprünglich von Frithjof Bergmann geprägt), das einen grundlegenden Wandel hin zu mehr Flexibilität, Autonomie und Sinnhaftigkeit in der Arbeit beschreibt. Im Zentrum stehen derdie Mitarbeiterin und seineihre Bedürfnisse: Selbstbestimmtes Arbeiten, flexible Arbeitszeit/-ort (z. B. Homeoffice) und eine gute Work-Life-Balance gelten als Kernelemente . New Work propagiert, dass Arbeit der persönlichen Entwicklung dienen soll statt nur Mittel zum Zweck zu sein. Praktisch äußert sich das in flacheren Hierarchien, Projektarbeit in Teams, Vertrauenskultur und Fokus auf Purpose (Unternehmenszweck), sodass Beschäftigte ihre Arbeit als erfüllend und kreativ erleben. Kurz: “New Work ist die Arbeit, die wir wirklich wollen”*, in der Menschen mehr Freiheit und Sinn finden.
Work-Life-Balance
Ausgewogenes Verhältnis zwischen Berufsleben und Privatleben, das sicherstellen soll, dass Arbeit und persönliches Wohlbefinden im Einklang stehen. Eine gesunde Work-Life-Balance bedeutet, dass neben der Arbeit ausreichend Zeit für Familie, Freunde, Hobbys und Erholung bleibt, um Stress und Burnout vorzubeugen. Im New-Work- Konzept wird darauf großer Wert gelegt – flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice, Teilzeit oder Vier-Tage-Wochen sind Ansätze, um Beruf und Freizeit besser zu vereinbaren. Arbeitgeber fördern die Work-Life-Balance zunehmend, etwa durch Arbeitszeitkonten oder Sabbaticals, da ausgeruhte Mitarbeiter produktiver und motivierter sind.
Homeoffice (Remote Work)
Arbeiten von zu Hause (oder unterwegs) mittels digitaler Anbindung, anstatt im Büro des Arbeitgebers anwesend zu sein. Moderne Kommunikationstechnologien (Videokonferenzen, Cloud-Dienste) ermöglichen es, dass Mitarbeiter ihre Aufgaben ortsunabhängig erledigen. Homeoffice bietet Flexibilität bei der Arbeitsort- und Zeiteinteilung, was Familie und Beruf besser vereinbar machen kann, und reduziert Pendelzeiten. In der Pandemie erlebte Remote Work einen starken Schub und wurde in vielen Branchen zum etablierten Modell. Allerdings erfordert Homeoffice auch Selbstdisziplin und gute Abstimmung im Team, und Unternehmen müssen Aspekte wie IT-Sicherheit, Arbeitsschutz und sozialen Austausch neu organisieren. Als Teil von New Work ist mobiles Arbeiten gekommen, um zu bleiben, oft in hybriden Modellen (Mischung aus Büro- und Heimarbeit).
Fachkräftemangel
Bezeichnet den Mangel an ausreichend qualifizierten Arbeitskräften in bestimmten Berufen oder Branchen, sodass offene Stellen nicht besetzt werden können. In Deutschland ist dieser Zustand u. a. durch demografischen Wandel (viele ältere Arbeitnehmer gehen in Rente, zu wenige Nachwuchskräfte) und Digitalisierung (neue Qualifikationsanforderungen) bedingt. Ein Fachkräftemangel liegt z. B. vor, wenn über längere Zeit deutlich mehr Stellen für eine Qualifikation angeboten werden als es Arbeitssuchende mit dieser Qualifikation gibt – erkennbar etwa an stark steigenden Löhnen in Mangelberufen. Gegenmaßnahmen sind Upskilling/Reskilling der bestehenden Belegschaft, verstärkte Ausbildung, Fachkräftezuwanderung oder attraktivere Arbeitsbedingungen, um genügend Talent zu gewinnen. Fachkräftemangel ist aktuell eine der zentralen Herausforderungen am deutschen Arbeitsmarkt.
Gig Economy
Teil des modernen Arbeitsmarktes, in dem kurzfristige, projektbasierte Aufträge (“Gigs”) an Freiberufler oder temporäre Arbeitskräfte vergeben werden, oft vermittelt über Online-Plattformen. Anstatt festangestellt zu sein, arbeiten Gig-Worker auf selbstständiger Basis für Auftraggeber – zum Beispiel Fahrerinnen bei Fahrdienst-Apps, Designerinnen auf Freelance-Marktplätzen oder Lieferdienste. Dieses Modell bietet Unternehmen höhere Flexibilität und den Arbeitenden freie Zeiteinteilung, geht jedoch mit geringer sozialer Absicherung einher (kein fester Lohn, keine bezahlte Urlaube oder Krankenstand). Die Gig Economy ist durch die Digitalisierung stark gewachsen: Plattformen übernehmen die Vermittlung von Angebot und Nachfrage und definieren die Rahmenbedingungen. Die Bewertung des Phänomens ist zweigeteilt – einerseits Chance auf selbstbestimmtes Arbeiten, andererseits Sorge vor prekären Arbeitsverhältnissen ohne Arbeitnehmerschutz.